Die permanenten
Rennstrecken von Oschersleben und Hockenheim bildeten den Auftakt
zur Serie; danach wurden auf schnellen Flugplatzkursen in Berlin,
Ahlhorn und Bitburg teilweise Spitzentempi von mehr als 200 km/h
zwischen den Pylonen erreicht. Die Finalläufe fanden nunmehr im
Schwarzwald statt: Freiamt und Schonach sind in der Szene berühmt-berüchtigt,
da man sich im Renntempo auf nur 6 Meter breiten Bergstrassen gänzlich
ohne Auslaufzonen nicht
den kleinsten Fehler erlauben darf.
Der Bielefelder
Lars Heisel ging an den Start mit dem vom amtierenden Deutschen
Slalom Meister Claus Gerlach erworbenen Opel Kadett C Coupe. Nur 830
kg Leergewicht wurden von satten 265 PS des süddeutschen Tuners
Claus Böhm unter dem
Gasfuß des 21jährigen Studenten über die Pisten katapultiert.
Die Auftaktrennen
in Oschersleben und Hockenheim konnte Lars Heisel gegen starke
Konkurrenz mit Gesamtsiegen beenden. Auch bei den inzwischen legendären
Doppelveranstaltung „Dölln 5000“ in
Berlin deklassierte er geradezu die gesamte Konkurrenz und fuhr
weitere Gesamtsiege mit neuem Streckenrekord ein. Allerdings gab es
wegen technischer Ausfälle von Konkurrenten am Samstag nur halbe
Punkte in der Divisionswertung und somit rutschte Lars Heisel auf
Platz 3 im Zwischenklassement ab.
Es sollte aber noch
schlimmer kommen: in Ahlhorn brach ebenfalls am Samstag auf
der harten „Rüttelpiste“ der Auspuffkrümmer am Kadett,
somit Ausfall und ein „Nuller“ in der Wertungstabelle. Am
Sonntag stand nach provisorischer Reparatur dann ein weiterer
klarer Gesamtsieg an. Der Ausfall bedeutete ein Abrutschen auf
Platz 7 der Tabelle und eigentlich schon fast das „Aus“ in
der Serie. Da jedoch nur die 8 besten Ergebnisse zählen,
durfte Lars Heisel in den restlichen vier Läufen keine Punkte
mehr verlieren. |
Ein wahrhaft meisterliches
Fahrgerät, von Böhm-Motorsport betreut: 2006 Gewinn
der Deutscher-Slalom-Meisterschaft (C.Gerlach),
2007 mit Shooting-Star Lars Heisel zum Titel der schnellsten
Slalom-Serie Deutschlands. |
Den beiden anschließenden
souveränen Gesamtsiegen in Bitburg
folgten dann aber fast unlösbare Aufgaben im Schwarzwald:
Lars Heisel war diese berüchtigten Bergstrecken noch nie gefahren
und mußte gegen eine ganze Meute horrend schneller Lokalmatadoren
mit besten Streckenkenntnissen antreten. Am Samstag in Schonach
gelang ihm dann aber
das eigentlich Unmögliche: im 30 Teilnehmer starken Feld fuhr er
unter den Augen von Claus Gerlach dessen ehemaligen Rennkadett in
unglaublicher Performance zum klaren Gesamtsieg und übernahm die Führung
in der Meisterschaft. Am Sonntag in Freiamt
konnte Lars Heisel nervenstark mit einem taktisch
herausgefahrenen zweiten Gesamtrang diesen Vorsprung in der Tabelle
sogar noch auf klare 10
Punkte vor dem Pfälzer Vizemeister Mike Röder
ausbauen.
Im
Internet wird Lars Heisel von den Experten als der „Louis Hamilton
der Slalomszene“ bezeichnet, wobei die übereinstimmenden
Initialen „LH“ aber eher zufällig sind. Schnörkellos schneller
Fahrstil, gepaart mit lockerer Coolness und enormer Nervenstärke
lassen Lars Heisel bereits im ersten Lehrjahr mit dem neuen Auto
sein Meisterstück abliefern.
Und über den
erstmals an Lars Heisel vergebenen Titel „Deutscher Rennslalom
Meister 2007“ des DMSB freuen sich viele mit ihm, darunter auch
sein Club, der AC Bielefeld sowie als Bewerber der ADAC Ostwestfalen-Lippe, der mit seinem Team bei
den kommenden Finalläufen zur Deutschen Slalom-Meisterschaft noch
ein heißes Eisen im Feuer hat.
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