In den kleinen
Klassen der seriennahen Gruppe G schlug zunächst die Stunde der
Detmolder „Altmeister“: Dieter Scholz gewann mit dem kleinen
Nissan Micra, auch „Reisschüssel“ genannt, die leistungsschwächste
Klasse G7. Dirk Schäfertöns beherrschte im BMW 316i mal wieder die
Klasse G4/5 souverän ; rekordverdächtig konnte der Opel-Meister
damit alle 10 Vorläufe gewinnen, diesmal vor seinem
BMW-Markenkollegen Rüdiger Brinkmann . Dieses schnelle Trio kann
auf insgesamt gut 70 Jahre erfolgreichen Motorsport mit zahlreichen
Titeln zurückblicken und ist immer noch richtig schnell unterwegs.
Danach übernahm
aber dann die Abteilung „Jugend forsch“- Durchschnittsalter 20
Jahre- des ADAC-OWL das Kommando, allesamt beschleunigt von jeweils
rund 170 bayerischen Pferdestärken. In der mit 18 Startern sehr gut
gefüllten Klasse G3 räumten 5 lippische Youngster fast alle Pokale
ab. Erwartungsgemäß gewann der Lemgoer Dominik Thiemann im BMW
323i die Klasse trotz Pylone deutlich vor dem Bremer Routinier Achim
Lammers im Ford Puma.
Der
Lemgoer Axel Mießner konnte als Copilot auf dem Thiemann-BMW den
3.Podiumsplatz besetzen, noch vor dem Detmolder Nico Düe, der den
zweiten BMW des Teams Thiemann auf Platz 4 fahren konnte. Und hinter
Alexander Wirth, ebenfalls mit BMW auf Platz 5, fuhr dann der
Lagenser Nico Möller mit einem weiteren Thiemann-BMW auf
Platz 6 seinen ersten DM-Pokal ein.
In der Klasse F bis
1400ccm der leicht verbesserten Fahrzeuge setzten die Detmolder
Twens und Twins Daniel und Tobias Beerensmeyer die OWL-Erfolgsserie
fort. Mit dem nur 65 PS starken Opel Corsa B in dieser Klasse
eigentlich untermotorisiert, beherrschten sie zeitlich klar das
sportliche Geschehen im 10 Starter umfassenden Feld. Daniel war
diesmal der schnellere, musste aber wegen Pylonenpech hinter dem
Niedersachsen Daniel Brusch im Toyota mit Platz 3 zufrieden sein.
Tobias Beerensmeyer nahm das brüderliche Geschenk dankend an und
landete somit einen weiteren Klassensieg.
In der sogenannten
„Königsklasse“ H 2000ccm der stark verbesserten Fahrzeuge
sollte dann eigentlich ein junger Ostwestfale den sportlichen Höhepunkt
liefern. Der Bielefelder Lars Heisel gilt seit der Übernahme des Opel
Kadett C vom amtierenden Deutschen Meister Claus Gerlach eigentlich
stets als Favorit auf den Gesamtsieg. Bereits 20 am Heck des 265 PS
starken Rennkadett angebrachte hochgereckte Daumen zeugen von ebenso
vielen Gesamtsiegen.
Auch
in Wunstorf schien einem weiteren Gesamtsieg nichts im Wege zu
stehen: im Trainings- und auch ersten Wertungslauf beherrschte er
die mit 16 Startern nicht nur zahlenmäßig starke Konkurrenz souverän,
fuhr klare Bestzeiten, musste aber im zweiten Wertungslauf den
Kadett ohne Vortrieb abstellen. Ein eigentlich „unkaputtbares“
Teil an der Antriebsachse war abgeschert. Der Ehrenpreis für die
tagesschnellste Einzelzeit war angesichts dieses „Nullers“ in
der DM-Tabelle aber immerhin als kleiner Trostpreis zu sehen.
In der Tabelle der
Region Nord belegen nach Abschluß der Vorläufe die Aktiven des
ADAC-OWL folgende Plätze. Dominik Thiemann führt vor dem
amtierenden Vizemeister Mike Röder vom ADAC-Pfalz. Dahinter folgen
Lars Heisel, Dirk Schäfertöns und Tobias Beerensmeyer auf den Plätzen
3-5.
Als der ADAC-OWL
anfangs der Saison vier Fahrer für die Slalom-Team-DM an den
Deutschen Motorsport Bund (DMSB) nominieren musste, fiel aus dem großen
Fundus guter OWL-Fahrer die nicht leichte Wahl auf
Dirk Schäfertöns als Teamchef und die Youngster
Tobias Beerensmeyer, Lars Heisel und Dominik Thiemann. Und da
genau dieses Quartett in der DM-Tabelle nun vorne liegt, erwies sich
diese Wahl als goldrichtig.
Da
zum Mannschaftsergebnis nur die jeweils 3 besten Einzelergebnisse
herangezogen werden, hat die Mannschaft auch in Wunstorf
trotz des Ausfalls von Lars Heisel wieder voll punkten können.
Es gab keinen „Reservespieler“, denn alle Vier haben im Laufe
der Saison Punkte beigesteuert. So geht das Team mit der offiziellen
Bezeichnung „ADAC Ostwestfalen-Lippe e.V“, in der Szene besser
bekannt als „OWL-Slalom-Express“, mit ausschließlich Siegen in
der Wertung und knappem 5 Punkte-Vorsprung vor dem Titelverteidiger
aus dem Süden, dem „Racingteam Schöne Aussicht“, in die Finalläufe
Ende September im Raum Frankfurt. Und das ist auch sportlich gut so,
denn in den Vorjahren hatten die Süd- oder Nordfahrer jeweils
Heimvorteile bei den Finals in Waldkraiburg und Höxter.
Das
OWL-Quartett sieht sich gegen das mit insgesamt 5 DM-Titeln
hochdekorierte Süd-Team in
der Rolle des Herausforderers;
Respekt ja, aber Angst nein lautet
die Devise der OWL-Aktiven, die den achtbaren dritten Gesamtrang der Slalom-Team-DM 2005 in dieser Saison toppen möchten,
gerne gleich um zwei Plätze. Aber dazu braucht es im Motorsport
immer auch eine Portion Glück, wie Teammitglied Lars Heisel nur
bestätigen kann.
Text
und Foto: FGH für ADAC-OWL
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