REIFENTEST - Zeitschrift Sportauto 6-2007

Sportreifen: Bei Nässe kein Verlass

Der Aquaplaningtest bestätigt die eingangs erwähnte Annahme: Der Hankook macht im acht Millimeter tiefen Wasserbecken die Pace.

Der mehr auf Nässegrip ausgelegte Michelin der neuesten Spezifikation folgt mit Respektabstand. Knapp dahinter Bridgestone und Avon. Der Toyo schwimmt deutlicher hinterher. Wie viel Vorsicht bei Nässe geboten ist, zeigt der Bremstest aus Tempo 100. Sogar der vermeintlich beste Slick-Reifen, der Michelin, gönnt sich einen Bremsweg von 80 Meter. Der Hankook hingegen zeigt, was bei sportlichen Sommerreifen State of the Art ist: 58,1 Meter sind akzeptabel.

Gleiches Bild beim Nasshandling
Michelin Pilot Sport Cup1, Toyo Proxes R 888, Bridgestone RE 55 S (in Trockenmischung SR2) und Avon ZZR sind überaus schwer zu beherrschen. Die Bandbreite reicht vom gnadenlosen Untersteuern bis zum schlagartigen Übersteuern. Kommen die Reifen nicht auf Temperatur, ist auf sie einfach kein Verlass. Der Pilot Sport Cup2 ist da schon deutlich umgänglicher. Zwar reagiert auch er empfindlich auf Lastwechsel. Jedoch ist das Gripniveau klar höher. Und der Grenzbereich findet kein schlagartiges Ende, sondern kündigt sich vergleichsweise zahm an. Der Hankook schließt sich dem Gebaren des Franzosen an, wenngleich der RS-2 noch mehr Grip und Fahrsicherheit bietet.

Test Sportreifen

Bei Trockenheit sind die Sportreifen nicht zu toppen
Was wirklich zählt, ist das primäre Einsatzgebiet der Sportreifen: das trockene Geläuf. Nun sollte die Stunde der Radikalisten von Avon, Bridgestone und Toyo schlagen. Als bester Bremser präsentiert sich der Bridgestone. Er überträgt die Verzögerung überaus giftig, was dazu führt, dass der Audi S3 bei einer Vollbremsung aus 100 km/h bereits nach 33 Metern zum Stillstand kommt. Mit rund einem Meter Abstand folgen der Toyo und der Avon. Die beiden Michelin-Spezifikationen sowie der Hankook kommen nicht unter 35 Meter.

Der Michelin Cup1 ist enorm präzise
Andererseits trumpft der Pilot Sport Cup1 in der Königsdisziplin, dem Trockenhandling, mächtig auf. Derart präzise in der Lenkung ist keiner der Kontrahenten. Das Gripniveau kommt dem eines Rennslick verdächtig nahe. Lastwechsel treten zwar spät, dann aber relativ ruppig auf. Dennoch: Schneller als der Cup1 ist keiner.


Auch der Bridgestone hält gut mit
In puncto Rundenzeit liegt der Bridgestone auf absolutem Top-Niveau, auch wenn die Lenkpräzision nicht so derart präzise ausfällt wie bei den beiden Michelin-Versionen. Am Audi operiert der RE 55 S etwas mehr untersteuernd. Allein das kostet ihn ein paar Punkte.

Trotzdem hat der Bridgestone auf der Stoppuhr klare Vorteile vor Avon und Toyo. Obwohl der Engländer ein ähnlich gutes Lenkverhalten an den Tag legt wie der Pilot Sport Cup1, verfällt er deutlicher ins Untersteuern.

Der Hankook baut auf trockenem Terrain schnell ab
der einem herkömmlichen UHP-Reifen am ähnlichsten konstruierte Hankook stößt beim harten Einsatz auf dem Handlingparcours hingegen relativ schnell an seine Grenzen. Das erste Einlenken ist noch perfekt, darauf folgt ein Untersteuern, das von Runde zu Runde zunimmt. Den hohen Belastung und den daraus resultierenden Temperaturen halten das relativ offene Profil und die weiche Mischung nicht lange stand.

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