Das bis
in die Mitte der achtziger Jahre als Augusta-Bergrennen
bekannte und vor fünf Jahren als Bergrennen Mickhausen
auferstandene Rennen nahe Augsburg, mausert sich zum derzeit
größten Berg-Event Deutschlands. In weiser Vorahnung eines
Fahreransturms beschränkten sich die Verantwortlichen des ASC
Bobingen im Vorfeld auf 175 Startplätze.
|
Im Gegensatz zu den Erfahrungen der übrigen Berg-Cup und DM Renn-Veranstalter,
die häufig über die Unsitte von nicht ordnungsgemäß
eingereichten Nennungen klagen, erreichten die Bobinger bis zum
Meldeschluß sage und schreibe 208 korrekte Anmeldungen. Eine ähnliche
Teilnehmerflut gab es letztmals von 16 Jahren, als 211 Piloten
das Homburger Bergrennen unter die Räder nahmen.
|
|
Um die
anvisierten vier Trainings und Rennläufe zu garantieren und
mehr Platz im Fahrerlager im Mickhausener Ortsteil Münster zu
schaffen, wurde die letzten Tage fieberhaft organisiert und
sich eine 5,3 Kilometer lange Rückführungsstrecke über drei
Dörfer im Eilverfahren genehmigen lassen. Um die Attraktivität
des Finallaufs weiter zu steigern wurde zudem die Strecke um
300 Meter verlängert. Eine Rastplatzdurchfahrt als Schikane
sowie eine Vorverlegung des Starts kam bei Piloten und den über
25.000 Fans gut an.
|
Am Abend des Samstag trafen sich aktive und passive Mitglieder
des Berg-Cup e.V. im V.I.P.Zelt des ASC Bobingen zu einer
Besprechung. Club-Chef Peter Reichhuber konnte erfreuliches Verkünden.
Seit dem Bergrennen St.Agatha zählt, wie in der Saison
2003 und 2004 die schnellste Motorsport-Zeitschrift des
deutschsprachigen Raums, MOTORSPORT aktuell, zu den Berg-Cup
Co-Sponsoren. Das Engagement von "MSa" schließ das
Jahr 2007 mit ein. Lebhaft diskutiert wurde anschließend über
die Strechresultate. Wie die Vorstandschaft propagierte werden
auch in 2007 nicht mehr als 10 Veranstaltungen im In und Ausland
im Terminkalender des Cups stehen. Auch das Thema "DMSB
Serienanmeldung 2007" wurde angesprochen. Im Rahmen der
Siegerehrung am 4./5. November im Schwarzwald wird sich die
Vorstandschaft zu diesen Themen erneut beraten.
Doch nun zum sportlichen Teil des Berichts aus Mickhausen. Mann
des Jahres und eifrigster Titelsammler war, wie im Vorjahr Holger
Hovemann mit seinem Opel Risse Kadett C 16V. Zu den
bereits seit dem Bergrennen Unterfranken feststehenden beiden KW
Berg-Cup Titeln (Gesamt u. Division) gesellte sich erneut der
DMSB Berg-Pokal. Mehr als 6 Sekunden Vorsprung fuhr Hovemann auf
seinen H 2 Liter-Kollegen Christian Auer (BMW M3) heraus. "Bastl"
Schmitt, der mit dem ex-Pott CQP in den feuchten Trainingsläufen
Probleme mit der Fahrzeugbeherrschung hatte, ließ am Sonntag
auf trockener Strecke erneut sein Können aufblitzen und
erreichte Rang drei, vor den "alten Hasen" Kokor,
Weiss und Preißer. Letzterer hatte sich für das Saisonfinale
eine bessere Plattierung vorgenommen und war von seinem
Abscheiden etwas Enttäuscht. Am Frank-Power Triebwerk im Opel
Kadett C hatte es sicher nicht gelegen. Die einzig die
Frage die in Punkto Titel noch offen war, lautete Nardin oder
Eller oder wer gewinnt die KW 8V-Trophy der Division II ? Der
Vorarlberger Joe Nardin (VW Golf) beantwortete diese Frage zu
seinen Gunsten. Eller, der diesjährige Siebtplazierten
der Slalom DM, siegte zwar über Nardin, was jedoch nicht
ausreichte.
Peter Naumann, der noch theoretische Chancen auf den
DMSB-Bergpokal nach Mickhausen mitbrachte, mußte diesmal seinen
Klassensieg in der Gruppe H bis 1300 ccm, kampflos an Klaus
Bernert (VW Polo 16V) abtreten. An Naumanns Polo 16V streikte
die Kupplung sodass der Schwabe zweimal via Anlasser auf die
Strecke gehen mußte. Im letzten Lauf war der Schaden am Sorg
Polo von Naumann behoben, sodass Gerhard Moser (VW Polo) noch
vom zweiten Rang verdrängt wurde. Schnellster 8V-Mann in der
Klasse bis 1300 ccm Hubraum der Saison kommt wiederum aus
Detmold. Bernd Letmade (VW Polo) wurde in Mickhausen Nachfolger
von Jörg Smyrek (Audi 50).
Jürgen Hessberger (Fiat 127 Sport) stand bereits seit geraumer
Zeit als 8V-Sieger bis 1300 ccm fest, konnte jedoch seine
Siegesserie in der Klasse bis 1150 ccm nicht weiter fortsetzen.
Nach 23 Klassensiegen hintereinander stellte es den Roßtaler
Malermeister im ersten Lauf in der Startkurve quer. "Ich
war zu optimistisch und die Reifenmischung war auch nicht die
Richtige". Somit schlug die Stunde von Robert Bauer. Der
Ebendorfer im blauen VW Polo ließ sich die Möglichkeit nicht
entgehen und gewann erstmals die seine Klasse. Ralf Kroll im VW
Lehmann Golf 16V begeisterte die Fans mit preziösen und
schnellen Läufen und stellte wie gewohnt seine 1600er
Klassenkollegen deutlich in den Schatten. Nur Holger Hovemann
aus der Klasse bis 2000 ccm war in der gesamten Gruppe H
schneller als der Walldürner. Die Ehrenplätze dieser Klassen
besetzten die Vorarlberger Hans Paulitsch und Rudi Oberhofer.
von Thomas Bubel - Pressebeauftragter KW Berg-Cup
|
|
|