Höxter/Kreis Lippe
Die Siegerehrung im Pokal der
Lippischen Landes- Brandversicherungsanstalt fand für die
Sparten Slalom, Kart Slalom 2000 und Turniersport im Rahmen
einer Matinee beim AMC Retzen statt. ADAC-Gausportleiter Bernd
Noltekuhlmann (AMC Retzen) und seine Mannschaft, sowie der
LLB-Gremiumsvorsitzende Wolfgang Fritzensmeier hatten den Saal
in der Gaststätte Rickmeyer bestens hergerichtet und leitete
auch gemeinsam mit Siegfried Keller von der Lippischen die
Ehrung in der Sparte Kart 2000, die von Eckhard Hübner
betreut wurde.
Einen echten
Boom erlebte die Sparte Slalom, die sich teilnehmermäßig
mehr als verdoppelte. Das Experiment, Clubslaloms mit
DMSB-Slaloms zu mischen, hat sich also als goldrichtig
erwiesen. Dazu gab es eine Sonderwertung für den ADAC
Youngster-Cup, eine Damenwertung und eine Nachwuchswertung in
der Meisterschaft.
Die Youngster
starteten in zwei Klassen mit und ohne Führerschein und
lieferten auf identischen VW Polos teilweise ganz
unterschiedliche Leistungen ab, besonders bei den ohne Führerschein
Aktiven. Da müsste sicher noch ein bisschen mehr vor der
Saison oder zwischendurch trainiert werden. In der Spitze der
Top Five der Youngster-Wertung aber fanden sich nur Fahrer,
die konstant tolle Leistungen während der Saison abgeliefert
haben. Die beste Saisonleistung lieferte der Dominator seiner
Klasse ab. Ausschließlich 900er Ergebnisse bei allen 5 Läufen
waren nicht mehr zu toppen. Platz 1 der
Youngster-Sonderwertung ging an Dominik Thiemann vom MSC
Heiderose Augustdorf, der in der Normalwertung auch den Preis
für den besten Nachwuchsfahrer erringen konnte, nachdem er
einen eigenen VW Polo erfolgreich in der Klasse G 7 einsetzte.
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Insgesamt 93
Teilnehmer aus der Region gaben sich in der „normalen“
Meisterschaft ein Stell-Dich-Ein. Und natürlich fanden sich
fast ausschließlich die erfahrenen Spitzen-Fahrer in den Top
10 wieder. Erfreulich auch, dass besonders viele Damen an den
Lenkrädern kurbelten. Die beste Dame auf dem 17. Platz war
Melanie Fricke vom ASC Bad Meinberg, mal im VW Golf, mal im
Nissan Micra unterwegs.
Weitere
Damen: Platz 18, also nur knapp geschlagen Melanies
Vereinskameradin Ann Katrin Schikora im Nissan Micra
Platz 23
Petra Schmidt BMW 318 i und 325 i
Platz 67 Iris Steffen
Platz 77 Nadine Meerkötter
Platz 83 Kristina Kreuzbusch
Platz 87 Svenja Huxoll
Nun zu den
Top 10 der Meisterschaft. War es früher schon schwer, unter
die besten 15 zu kommen, so wurde es nun noch schwerer hier
mit Edelmetall und Geld geehrt zu werden. Fahrer wie Andreas
Kopp, der lange ganz vorne dabei war, Sebastian Wirth,
Bernhard Sievers, der ja die DM ebenso gefahren ist, wie Rüdiger
Brinkmann und Björn Möller sind nicht in der Top 10, sondern
„nur“ auf den Plätzen 11 – 15.
Den Sprung in
die Top 10 schaffte als Erster in seiner ersten BMW-Saison der
für den MSC Hermannsdenkmal Pivitsheide startende Alexander
Wirth. Der Ausfall beim Saisonfinale in Lemgo kostete ihn eine
bessere Platzierung. Für den LAC Detmold startend ging ein
Zwillingspaar seit zwei Jahren im Slalom auf die Piste. In
dieser Saison wurde erstmals ein Opel Corsa in der Klasse G 6
eingesetzt. Der Umstieg vom VW Polo zum Corsa glückte und auf
Platz 9 kam Daniel Beerensmeyer aus Detmold. Während sich
Daniel seine Streichresultate zu Saisonbeginn nahm, sackte
sein Bruder sich die zum Saisonende ein. Einig war man sich
aber in der Gesamtleistung. Nur ganze 30 Punkte mehr gaben den
Ausschlag zugunsten von Tobias Beerensmeyer.
Zu
Saisonbeginn war der Siebtplatzierte noch gar nicht dabei im
Pokal der Lippischen. Erst nach dem ausgelassenen Lauf beim AC
Lemgo-Hexenslalom legte er richtig los. Mal im
Sprungmann-Nissan Micra der Klasse G 7, mal im neu aufgebauten
Zöllner-BMW 325 i des Teams DAG-Motorsport am Start, kam die
rechte Fahrfreude immer bei den BMW-Einsätzen auf. Mit dem 3.
Platz im Gesamt beim Saisonfinale in Lemgo reichte es
letztlich in die Pokalränge für André Scholz vom ASC Bad
Meinberg. Auf dem sechsten Rang fand man einen Fahrer wieder,
der schon ganz vorne bei den Youngstern war, Dominik Thiemann
vom MSC Heiderose Augustdorf.
Mit einem der
erfahrenen Motorsportler ging es zu den besten Fünf. In der
Saison 2004 meistens im BMW 318 i unterwegs, wurde für dieses
Jahr wieder der alte 325 i reaktiviert. Die Klasse G 2 war
halt wieder voll geworden mit dem 325 i des Teams
DAG-Motorsport und dem der Familie Wirth. Einige technische
Probleme waren aber zu bewältigen. Am Ende wurden beim
Saisonfinal beide Autos eingesetzt und es reichte mit 4240
Punkten zum 5. Platz für Michael Schmidt vom MSC
Hermannsdenkmal Pivitsheide. Auf den vierten Platz kam ein
Fahrer, der nur im DMSB-Slalom-Bereich angetreten ist. Mit
seinem „Lummerland-Express“, dem schwarzen 1300er F-Polo,
war er auch in der DM erfolgreich. Selten war jemand schneller
als er. Mit ausschließlich 900er und 800er Ergebnissen holte
sich Felix Rabe (genannt auch Jim Knopf) vom AC Lemgo mit 4345
Punkten den vierten Platz.
Die drei
besten dieser Saison schenkten sich nichts im Kampf um die
Meisterschaft. Mal im Sprungmann-Nissan Micra, mal im Zöllner-BMW
325 i ging es für den mit 51 Jahren ältesten der
Slalomspezies erfolgreich durch die Saison. In allen
Meisterschaften lag er in diesem Jahr vor seinem Sohn und mit
4347 Punkten knapp vor Felix Rabe. Platz 3 ging an
Deutschlands schnellsten beamten, DAG-Motorsport-Teamchef
Dieter Scholz vom ASC Bad Meinberg. Der Seriensieger der
letzten Jahre, Dirk Schäfertöns aus Detmold, schaffte den
Meisterschaftssieg heuer nicht. Mit einem enttäuschenden
Ergebnis beim Saisonfinale in Lemgo konnte er mit dem im
ersten Jahr eingesetzten BMW 316 i zwar in DM oft gewinnen. Im
Pokal der Lippischen hatte der früher im Opel Manta startende
BMW-Drifter aber keine Chance auf den Titel. Die
Vizemeisterschaft aber sicherte er sich immerhin mit 4381
Punkten. Seit Jahren wird der Pokal der Lippischen als
Opel-Pokal gehandelt, waren doch so häufig die „Blitz“-Fahrzeuge
ganz vorn. In diesem Jahr war das nur zum Teil so, da der
Meister 2005 nur teilweise einen Opel fuhr, nämlich den
Ex-Manta von Dirk Schäfertöns. Teilweise aber war auch der
bestens vorbereitete BMW 318 iS an den Strecken im Einsatz.
Und wenn man Platz 2, 3, 5, 7 und 10 im LLB-Pokal für
BMW-Piloten sieht, könnte sich da ein Wechsel anbahnen.
Apropos Wechsel: Vom Kart ins Slalomauto gewechselt
ging es mit immer größeren Schritten an die Spitze. Vor zwei
Jahren startete Lars Heisel vom AC Bielefeld mit dem Micra des
Teams DAG-Motorsport bereits kräftig durch und verblies in
der SE-Klasse sogar einmal mit der 60 PS-„Reisschüssel“
einen Porsche GT 3. Vergangenes Jahr war er dann hauptsächlich
im Opel Corsa aktiv und jetzt also im Manta und BMW 318 iS.
Sein Vater schrieb in einem Mail an den
Slalom-Verantwortlichen im LLB-Pokal, Dieter Scholz, über
Junior-Heisels Erfolge: „Dein ehemaliger Schüler holte 37
Klassensiege bei unzählbaren Veranstaltungen. Dabei gab es 19
Gruppen- bzw. Gesamtsiege. Im DMSB-Rennslalom-Cup wurde er
Divisionssieger der Division 1 und holte den 3. Gesamtrang. In
der Slalom-DM war er Dritter im Gesamtrang in der Teamwertung
mit dem Team ADAC-OWL, im Gau erneut Gewinner des "Großen
Automobilpokals" mit Rekordpunktzahl vor einem
Rallye-Europameister. Da kannst Du mal sehen, was draus wird,
wenn man mit einer kleinen "Reisschüssel"
ordentlich trainiert.“
Mit dem
Sieger der Sparte Slalom wurde mit Heisel ein Fahrer geehrt,
der als Erster im Pokal der Lippischen in allen drei Sparten
seinen Namen auf einem der Meisterpokale verewigen konnte. Er
gewann im Kartslalom, er gewann im Kart 2000 und ist nun mit
4658 Punkten Meister im Slalom geworden.
Ebenso außergewöhnlich
der Erfolg des Siegers in der Sparte Kart-Slalom 2000. Bereits
bei der Jugend-Siegerehrung des LLB-Pokals vor zwei Wochen
wurde Dominik Peitz vom MSC Thüle mit dem dritten Gewinn des
Wanderpokals im Kart-Slalom geehrt. Im 2000er Bereich war
Peitz ebenso wenig zu schlagen und so gewann er überlegen vor
Bernd Landgraf vom MSC Lage und Dominik Busch vom MSC
Beverungen. Die weiteren Pokalgewinner unter rund 120
Teilnehmern:
4. Cederik
Nebelsiek, MSC Lage
5. Markus Berhorst, MSC Thüle
6. Jan Lütkemeier, MSC Lippe-West
7. Ben Landgraf, MSC Lage
8. Randy Hinder, MSC Lage
9.
Cal-August Nolte, ASC Bad Meinberg
10. Carsten Henkenius, MSC Beverungen
Im
Turniersport konnte der Meister des Vorjahres seinen Titel
erfolgreich verteidigen. In der Gruppe A/B der Spezialisten
gewann Björn Schnecke vom AMC Retzen, der alles andere als
schneckenlangsam war. Er ließ die punktgleichen Brüder
Andreas und Detlef Kopp vom MSC Hermannsdenkmal Pivitsheide
hinter sich. Turnierbeauftrager Thomas Merk wurde Vierter vor
Wolfgang Pidun. In der Anfängergruppe C holte sich Melanie
Fricke vom ASC Bad Meinberg den Titel.
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3: Die besten in den
Sparten Kart 2000, Turnier und Slalom wurden bei der
Siegerehrung der Lippischen geehrt
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FritzeNolte: Wolfgang
Fritzensmeier (links) als LLB-Gremiumsbeauftragter und
ADAC-Sportleiter Bernd Noltekuhlmann leiteten gemeinsam mit
den Spartenbeauftragten durch die Ehrungen |