Die Siegerehrung im
Pokal der Lippischen Landes-Brandversicherungsanstalt fand bei den
Motorsportfreunden Lippe-Detmold e.V. im Gasthof Zum Klüt in
Detmold statt. Moderator war der Slalombeauftragte des LLB-Gremiums,
Dieter Scholz, da Gremiumsvorsitzender Bernd Noltekuhlmann in seiner
neuen Funktion als ADAC-Gausportleiter in München war.
Zu Beginn konnte er einige Gäste besonders begrüßen, Siegfried
Keller von der Lippischen, Wolfgang
Fritzensmeier vom Gremium, Thomas
Merk vom Gremium, den
MSF-Vorsitzenden Ernst-August Carell stellvertretend für den
Ausrichter der Veranstaltung und den MSF-Sportleiter Michael Carell.
Ehrung
Slalom, Kart-Slalom 2000 und Turniersport:
Dieter Scholz dankte Siegfried Keller und der LLB für das
Sponsoring, aber auch den Gremiumsmitgliedern, den ausrichtenden
Vereinen und ihren zahllosen Helfern und last not least den
Fahrerinnen und Fahrern der Saison 2004, denn ohne sie gäbe es
keinen LLB-Pokal.
Im Slalomsport
scheint es wieder aufwärts zu gehen; über 120 unterschiedliche
Starter waren bei den einzelnen Läufen. Besonders viele davon bei
den nationalen A-Slaloms. Das lässt hoffen auf ein Abfärben auf
die neuen Clubslaloms 2005. Doch
bleiben wir bei 2004:
- Es
waren 35 Fahrer in Wertung (mindestens 3 Läufe gefahren)
- die
vier besten wurden gewertet (= 3 Streicher)
- es
gab erneut eine Youngster Cup-Nachwuchswertung mit 34
Teilnehmern
- hier
gab ein Streicher und gemeinsame Wertung beider Klassen
- Youngster
Cup-Platzierungen: Platz 5, den zu erreichen war es schon nicht
gerade einfach bei der Meute der Lupo-Hetzer der Saison 2004.
Beim ersten Lauf klappte es noch nicht so recht für den Fünften
– Streichresultat. Dann aber permanent vordere Platzierungen,
allerdings noch ohne einen Sieg. 3447 Punkte für Christian
Holzkämper aus Lemgo/AMC Retzen
- Viel
enger ging es beim Kampf um die Youngster Cup-Krone zu. Gerade
mal gut 50 Punkte trennen den Sieger vom Viertplatzierten. Und
wie gut der schon war, zeigen bei fünf Ergebnissen drei 900er
Ergebnisse und ein 800er Streicher. Platz 4 mit 3679 Punkten:
Rene Hartmann, Willebadessen/MSC Beverungen
- Auch
der Drittplatzierte hat es auf drei 900er Ergebnisse gebracht.
Auch er stand also desöfteren auf dem Treppchen und ist ein
bekannt schneller Fahrer, der schon im vergangenen Jahr aufgrund
seiner Erfolge beim Endlauf der Honda-Slalom-Challange am
Hockenheimring starten durfte. Beim zweiten Lauf 2004 nahm er
sich sein Streichresultat und am Ende kamen 3700 Punkte
zusammen; Platz 3 für Dennis Künemund, Beverungen/MSC
Beverungen.
- Der
Zweitplatzierte ist der Shootingstar der Saison überhaupt. Im
Lupo drei 900er –Topergebnisse,
ansonsten im eigenen BMW 3er und im Opel Manta von Dirk
Schäfertöns in den normalen Klassen siegreich und in der DM im
Opel Corsa zu Platz 10 als bester OWL’er. Ich bin stolz, dass
ich ihn in meinem Team DAG-Motorsport 2003 betreuen und an die
Spitze führen konnte, die er in diesem Jahr bestätigt hat.
Winzige 22 Punkte fehlten ihm zum Sieg in der Youngster-Wertung;
der Dauersieger aus der Nachwuchsgruppe der bis 18jährigen mit
3710 Punkten Lars Heisel, Bielefeld, AC Bielefeld
- Der
Sieger der Youngster Cup-Wertung im LLB-Pokal kommt aus der
Klasse der Führerscheininhaber und gilt in seiner Gruppe ebenso
als Seriensieger, wie Lars Heisel in der anderen Gruppe.
Trotzdem hatte er es keinesfalls leicht und nach dem
Streichresultat beim vorletzten Lauf in Paderborn hatte ihn kaum
einer auf der Pfanne. Doch der Sieg beim Saisonfinale in Lemgo
riss alles raus. Der Sieger, der neben dem Pokal auch einen neue
knitterfreie Mütze (Helm) für 2005 erhält, holte 3732 Punkte
und heißt: Patrick Tölke, Detmold/AMC Retzen
Vor den Ehrungen im
Slalompokal wurde, wie es schon guter Brauch im LLB-Pokal ist, den
zahlreichen aktiven Damen Respekt gezollt. Sie waren nicht nur so
mutig in einer immer noch Männerdomäne sich der männlichen
Konkurrenz zu stellen, sie waren auch teilweise mächtig schnell
unterwegs. Stellvertretend für
alle Rennamazonen im LLB-Pokal wurde eine Slalomfahrerin besonders
hervorgehoben:
Iris Steffen vom Herforder AC, die mit dem gemeinsam mit ihrem Mann
und teilweise auch von einem Nachwuchsfahrer eingesetzten Ford
Escort RS 2000 unterwegs war und eigentlich aus der Motorsportszene
der Region nicht mehr wegzudenken ist. Doch
wir werden wohl künftig auf sie und Ehemann Klaus Steffen
verzichten müssen. Mit dem Saisonfinale beim AC Lemgo wollen beide
ihre teilweise jahrzehnte lange aktive Motorsportkarriere beenden.
Wir werden sie sicher im
organisatorischen Bereich wieder sehen und ich hoffe, vielleicht
auch mal wieder am Lenkrad.
In der Slalomsparte
wurden dann der besten Nachwuchsfahrer und die Top 10 geehrt. Vier
Teilnehmer haben sich in den normalen Klassen als Lizenzneulinge in
diesem Jahr um den Nachwuchs-Titel beworben. Drei davon fuhren im
Team DAG-Motorsport unter der Bewerbung des ASC Bad Meinberg im
Nissan Micra, einer im VW Polo. Am Ende setzte sich ein Fahrer
durch, der die gesamte Saison über unter den Micra-Nachwuchscracks
der schnellste war und so auch die Nachwuchsmeisterschaft im
Micra-Cup gewann. Sieger in der Nachwuchswertung des LLB-Pokals
wurde als absoluter Anfänger erneut eine Entdeckung des Teams
DAG-Motorsport: Guido Brause aus Schloß Holte-Stukenrock/ASC Bad
Meinberg/DAG-Motorsport. Kein
Wunder also, dass das Team auch in 2005 seine erfolgreiche
Nachwuchsförderung fortsetzen will und seinen Micra dem Nachwuchs
zur Verfügung stellt.
Die Top
10:
Es war verdammt nicht einfach hier zu landen und auffallend ist,
dass 6 der besten 10 aus einer Klasse kommen, nämlich der Klasse G
7. Sie war aber nicht nur die zahlenmäßig stärkste. Sie hatte
auch Potential ohne Ende, denn jeder der Fahrer in den Top 10 und
auch der 17., Axel Mesch, haben im Laufe der Saison durch Siege
gezeigt, dass hier alles möglich ist. Das gilt auch für den ersten
der Beerensmeyer-Zwillinge. Beim Saisonfinale bewies Daniel nämlich,
dass er auch mal vor seinem Bruder ins Ziel kommen kann. Es war
gleich der Klassensieg und der brachte ihm Rang 10 in der Tabelle;
2613 Punkte für Daniel Beerensmeyer, Detmold/LAC Detmold
Eigentlich nur um
den Micra-Cup gefahren kam auch der Neuntplatzierte aus der Klasse G
7 in die Top 10 des LLB-Pokals. Beim Saisonfinale gab es mit Platz
zwei einen versöhnlichen Saisonabschluss; der Helm hängt also
immer noch nicht am Nagel. Platz 9 mit 2694 Punkten. Dieter Scholz,
Detmold/ASC Bad Meinberg/DAG-Motorsport
Leider war der
Achte nicht vor Ort. Seine Schwester heiratete und so ging ein
herzlicher Applaus an Felix Rabe, Lemgo/AC Lemgo, der im VW Polo
2766 Punkte holte.
Auf Platz 7 im
LLB-Pokal mit einem Sieg beim Slalom in Höxter/Holzminden als
bestem Ergebnis landete ein Fahrer, der im vergangenen Jahr aufgrund
nicht optimalen Reifenmaterials noch mächtig Probleme hatte. 2004
lief es dank neuer Pneus besser und am Ende reichte es zu 2882
Punkten für Mario Hüffmeier, Lemgo/AC Lemgo
Auf Platz 6 ist ein
weiterer G 7-Pilot, der beste Micra-Fahrer der Saison. Beim AMC
Retzen holte er sich seinen Sieg und zeigte einen tollen Fight um
100stel Sekunden in jedem der 3 Wertungsläufe mit Dieter Scholz
beim Saisonfinale. Während der da die Nase vorne hatte, hat der
Sechste im Pokal sie vorne in der Meisterschaftswertung. Er gewann
nach 2003 auch in diesem Jahr den Micra Cup und holte im LLB-Pokal
3094 Punkte. Platz 6 für André Scholz, Detmold/ASC Bad
Meinberg/DAG-Motorsport
Der meistens
schnellere der Beerensmeyers, Tobias, lenkte ebenso wie sein Bruder
den gemeinsamen VW Polo. Man sieht, die Farbe blau beherrscht das
Bild in der Klasse G 7. Durch permanente vordere Platzierungen kamen 3221 Punkte auf
das Konto des zweitbesten Neueinsteigers dieser Klasse. Platz 5 für
Tobias Beerensmeyer, Detmold/LAC Detmold
Seit Jahren im
Spitzenfeld des Pokals seines Arbeitgebers ist der Vierte. Er
arbeitet ja als Kfz-Sachverständiger bei der Lippischen. Mal mit
einem VW Polo in der Gruppe F bis 1300 ccm am Start, mal mit seinem
BMW 316 i in der Klasse G 5. Während er die Gruppe F meistens im
Griff, dort aber wenig Starter hatte, war es in der Klasse G 5
anders. Meist viele Starter aber mit Dirk Schäfertöns und Lars
Heisel zwei knackige Konkurrenten. Trotzdem kamen knackige 3383
Punkte zusammen. Platz 4 für Rüdiger Brinkmann aus Detmold.
Und einer, der Rüdiger
mit dem Schäfertöns-Manta das Leben schwer machte war unser junger
Nachwuchs-Crack, den wir bei den Youngster schon mit dem Vizetitel
bedacht haben. In der normalen Wertung vorne zu landen war ungleich
schwerer, war er doch zu Saisonbeginn noch 17 Jahre jung und ohne Führerschein
mit deutlich weniger Fahrpraxis unterwegs, als die Konkurrenz. Dass
er am Ende trotzdem bis auf Platz 3 nach vorne kam, verdankt er dem
Benzin im Blut, das seine Eltern Ute und Franz-Gregor ihm
offensichtlich mitgegeben haben. Selbst Siegfahrer u.a. im Simca R 2
Ende der 70er Jahre haben sie den Junior auf den gleichen Weg
gebracht. Und so verwundert es nicht, dass er dieses Auto inzwischen
auch sein eigen nennt. Kommentar Dirk Schäfertöns: „Dann bleibt
der LLB-Pokal wahrscheinlich ein Opel-Pokal.“ 3480 Punkte und
Platz 3 für Lars Heisel, Bielefeld/AC Bielefeld
Der Vizemeister der
Saison 2004 ist gleichzeitig der erfolgreichste Neueinsteiger dieser
Saison, aber kein Unbekannter. Er gewann in den letzten Jahren die
Youngster Cup-Wertung im LLB-Pokal und startete nun mit dem
Beerensmeyer-Polo ebenfalls in der Klasse G 7. Nervenstark bis auf
den letzten Lauf kam er mit 3 Siegen nach vorne. Beim Saisonfinale
versagten die Nerven. Pylonen verhinderten den möglichen Titel. Er
wähnte sich zwar zunächst trotzdem als Meister, doch das Reglement
schrieb bei Ausfall eines Laufes drei und nicht zwei
Streichresultate vor. Dadurch reichten 3630 Punkte zur
Vizemeisterschaft für den frisch gebackenen Meister im
ADAC-Gaupokal, Sebastian Tietz, Augustdorf/MSC Heiderose Augustdorf
Der Sieger im Pokal
der Lippischen ist ebenfalls ein alter Bekannter. Im Vorjahr holte
er sich den Wanderpokal endgültig nach Sport-Eichholz. In diesem
Jahr begann er mit seinem Opel Manta zwar schlechter, als Sebastian
Tietz. Doch nach dessen Patzer beim Saisonfinale konnte der Meister
2004 sich sogar leisten, Lars Heisel beim Saisonfinale den Klassen-
und Gesamtsieg auf seinem eigenen Manta zu überlassen. Er fuhr in
seiner Klasse G 5 seit Jahren alles in Grund und Boden und wird
gemeinsam mit Bernhard Sievers 2005 trotz seines Arbeitgebers Opel Möller
einen BMW 3er einsetzen. Wir sind gespannt, ob der LLB-Pokal ein
Opel-Pokal bleiben wird. 3689 Punkte für den alten und neuen
Meister: Dirk Schäfertöns, Detmold/MST Ostwestfalen
Abschließend
dankte Dieter Scholz allen für Ihre Geduld. Wie in jedem Jahr überreichte
er aber auch eine PR-Mappe mit umfangreicher Pressearbeit für die
Lippische, die belegt, dass sich deren Einsatz im heimischen
Motorsport lohnt. |