Die Klasse G6 zählte
keine schnellen Gäste aus dem Süden, sondern zwei Neuzugänge in
einem Skoda Felicia. Doch die vermochten trotz spektakulärem
Einsatz keine Rolle um die Vergabe der drei Podest - Plätze zu
spielen. Heinz Jabs hatte im grünen Golf schon eine gute
Trainingszeit vorgelegt. Sein Markenkollege Dieter Klinger wollte
im ersten Wertungslauf seinen Rückstand unbedingt egalisieren,
riskierte zu viel und warf den roten Golf fast weg.
Er hatte alle Hände voll damit zu tun, das aufschaukelnde Auto in
der Einfahrt zum Ziel abzufangen. Trotz dieser spektakulären
Einlage und der daraus resultierenden 15 Strafsekunden behielt er
seinen dritten Platz. Lars Heisel schaffte es, seinen minimalen Rückstand
im zweiten Lauf in einen Vorsprung umzubauen. Unmittelbar nach
seiner Zieldurchfahrt gab er ein gefallenes Hütchen zu und
gratulierte Heinz zum Sieg.
Nicht ganz so
freundlich ist die Stimmung in den beiden folgenden auch zur
Division 1 zählenden Klasse G5 und G4. Wenn da ein Hütchentreffer
bekannt wurde, hörte man aus einigen Mündern ein "Ohhh",
was aber auch als "Ahhh!" verstanden werden konnte.
Mit zwei Bestzeiten und einem Pylonefehler kam Dirk Schäfertöns
aus seinen Läufen zurück und wurde zweiter in der G5. Weil Frank
Most als G4-Sieger ebenfalls ein Hütchen traf, war Klaus Königsberg
nicht nur Klassensieger sondern auch in der Division die Nummer 1.
Bernhard Sievers, der Dirk seinen BMW zur Verfügung gestellt
hatte, übernahm die dritte Position. Da hätte sich auch Andrea
Bing gerne gesehen, doch nach einem Dreher im ersten Durchgang
waren alle Chancen vertan.
Seit Jahren gehört Wolf Dieter Feuerlein als Oldenburger
Clubmitglied zum festen Bestandteil des Ahlhorn - Wochenendes.
Zwischen seinen Rallyes und Bergrennen reicht die Zeit immer noch
zu diesem Slalom, wo er in der Vergangenheit als Solist stets in
der G3 mitspielen musste, und das nicht schlecht. Zusammen mit Tim
Fasting und dem schnellen Süd - Paar Frank Most und Dennis
Nicklas gab es so mal wieder eine G4. Der Audi Quattro kam auf den
weichen Berg - Slicks auf keine brauchbaren Zeiten und Wolf Dieter
verlor die Lust. Tim fand dagegen mit jedem Meter Erfahrung seine
Linie und hätte ohne Hütchen auch Dennis überholt. Doch so gab
es keine Überraschung. Frank haderte mit seinem Hütchen, was ihm
zwar nicht den Klassenerfolg raubte aber den Gewinn der
Divisionswertung vermasselte.
In der Klasse G3
blies man zum fröhlichen Hütchen - purzeln. Nur drei hielten
tapfer die Mindestentfernung ein und belegten die ersten Plätze.
Heiko Seiwert schockte mit einer Chaos - Runde im Training. Bei
seinen Wiederholungsversuchen gelangen ihm auch zwei Bestzeiten
aber auch wieder 4 Pylonen zu vernaschen. Christian Engelberg
musste ungewollt wieder eine Kostprobe abgeben, was es heißt,
nicht mit optimalen Reifen, sondern mit der Sonderangebotsqualität
ins Rennen zu gehen. Nach einem mächtigen Dreher im Übungslauf,
rollte er ungewohnt zärtlich über die Piste, ließ alles stehen
und landete auf Platz 3. Um den Sieg stritten Ingo Gutmann und
Kurt Schlupp, Kurt tankte bei den letzten regionalen
Veranstaltungen im Westen als mehrfacher Sieger mächtig
Motivation. Letztlich fehlte ihm eine halbe Sekunde auf den Sieger
Ingo Gutmann. Schnell, aber mit zu vielen Fehlern fuhren Diana
Hampel und Thomas Asmuth auf die Plätze 5 und 7.
Zur Überraschung
der Gäste aus dem Süden startete Hans Dieter Meckel in der
Klasse G2. Allein diese Tatsache schien Reinhard Nuber mehr zu
beschäftigen, als die gefahrenen M3 - Zeiten. Wer auf diesem
Hochgeschwindigkeitskurs nicht ganz bei der Sache ist, gerät
schnell in Gefahr, Strafsekunden zu kassieren. Also geschah´s! Im
zweiten Lauf zerbröselte die Hoffnung auf den Sieg im Hause Nuber.
Werner Euringer wurde unangefochten dritter, vor seiner Frau
Angelika, Ralf Thiele im G40, Karsten Ernst im Golf und Kornelia
Nuber im E30.
Kommen wir zur
erstaunlich gut besuchten Klasse F 2005 bis 1600 ccm. Unser Pfalz
- Team Laumann/Röder war über einige Hüpf - Einlagen in der
Vergangenheit nicht sonderlich erbaut und sann auf Revange. Das
klappte auch vorzüglich. Christian Laumann gewann mit einer Zeit,
die nicht für den G5 - Sieg gereicht hätte. Björn Möller kam
ihm bedenklich nahe und Mike Röder rutschte trotz Bestzeit mit
einem Treffer auf Rang drei. Noch am gleichen Abend wurde
gemeinsam beim Grillen beschlossen, dass diese Aktion zwar gut für
das Punktekonto aber nicht für den Spaßfaktor war und man künftig
wieder gemeinsam antritt.
Heiko Born musste mit dem 4. Rang zufrieden sein, vor Jens Hainke
und Daniel Böhmann. Für Joachim Ludewig bleib als Pylonen - König
nur Platz 7.
Bei den "Großen"
teilten sich die 4 Bewerber in zwei BMW mit Heckantrieb gegen zwei
Honda Civic R. Lars Bröker bestimmte im Honda das Geschehen
deutlich mit zwei Bestzeiten. Wolfgang Kurtz fuhr seinen silbernen
320is fehlerfrei auf Platz zwei. Artur Kost erlitt bereits im
ersten Lauf einen Platten, mit dem er dann auch seine zweite Runde
drehen musste. Ohne zusätzliche Torfehler wäre Klaus Hebbinghaus
nun vorbei geschlüpft.
Nach der
Mittagspause sammelten sich dann in zwei Startgruppen die kleine
und große Division der Gruppe H. In der kleinen Division wurde
die 1300er zur rein norddeutschen Chefsache erklärt, da kein RSC
Fahrer aus Süddeutschland angetreten waren. Der Spannung tat das
keinen Abbruch. Roman Schlaffke übernahm in Lauf eins die Führung
mit dem Hauch von 22/100 sec. vor Benjamin Rochlitz. Zu der
Rochlitz - Zeit addierten sich am Ende drei Hütchen Sekunden, was
den Eigner nachhaltig zurückwarf. Denn nur mit rund einer Sekunde
Rückstand folgte das Trio Thorsten John, Werner Franzke und Olaf
Gietemann. John fiel aus, beim Gietemann fielen 5 Hütchen, so
fiel für Rochlitz letztlich nur Franzke als vor ihm liegender ins
Gewicht. Alle drei steigerten sich im zweiten Heat um eine gute
Sekunde und liefen in dieser Reihenfolge ins Ziel ein.
Den Anspruch auf höchste
RSC Divisionspunkte kündigte sich aber für die H 1600 an.
Alexander Kern und Holger Götz wandelten den blau grünen Golf
mit insgesamt 11 Hütchen zum Kegelmobil und lagen somit
unmittelbar hinter dem Vorgänger und Urtypen des "Volkswagen
für die breite Masse", dem VW Käfer von Michael Projan. Schön,
dass er wieder da ist; Uwe Nowaczyk gelang auf Anhieb beim
Wiedereinstieg ein sehenswerter vierter Platz vor Otto Adamski. Um
zwei balgten sich Horst Schmidt und Arne Schiermeister. Im ersten
Lauf vier Zehntel, im zweiten acht Zehntel Vorsprung für den gelb
weißen Corsa lassen Horst Schmidt nicht gerade zu Freudensprüngen
hinreißen. Mit Unbehagen hat er die Entwicklung Schiermeisters in
der letzten Zeit verfolgt, die beiden verbindet derzeit ein nicht
unbedingt herzliches Verhältnis.
Vorneweg der Mann,
der als Maßstab nicht nur für die Klasse, sondern auch für
Gesamtbestzeiten gilt. Mit der Lächerlichkeit von gerade einmal
über vier Sekunden im ersten Lauf auf Schiermeister prügelte
Stefan Faulhaber seinen C Kadett in perfekter Weise zum
Klassensieg. Von außen entsteht der Eindruck, dass an dem Auto
das Gaspedal hängt, gebremst wird eigentlich nicht. Faulhaber ist
offensichtlich in bestechender Form und setzt diese in Zeiten um,
die der Division der Spannung eines Formel 1 Rennen verleihen.
Dann der Block der
bis und Über Zwei Liter. Von über 20 Fahrzeugen führte Andre
Jeuschede im Italo M3 vor Iwan, Lütt und Pagano das Feld der 2.0
ltr. Fahrer an, die sich auf Fahrtzeiten zwischen 90 und 92
Sekunden einigten. Es war fast die Hälfte der Fahrer. Davor
Friedel Rezun, der sein Auto nach dem unglücklichen Diepholz
Wochende in Alhorn wieder gerichtet hat. Die Pace machten einmal
mehr Claus Gerlach und Michael Rauch. Beide präsentierten sich in
bester Fahrlaune und waren nach dem ersten Umlauf um knappe 4/100
sec. zugunsten des sympathischen Nordfahrers getrennt. Beim
Michael hingegen gesellte sich ein drei Sekunden Fahrfehler dazu,
der noch weitere Konsequenzen haben sollte.
In der ÜberzweiLiter schockte Stefan Kunze das Feld mit einer
seiner üblichen Trainingsrunden. Markenkollege Armin Dellkamm
vertrödelte etwas den ersten Lauf und lag mit gebührenden
Respekt von über einer Sekunde hinter dem Herdecker. Auf Rang
drei und vier die Herren Duffner und Hummel im blauen Flügelwerk,
immer schneller werdend und sichtlich zufrieden mit der
Lauerdistanz zu den beiden M3's.
Die Entscheidung um
den Gesamtsieg fiel, als Claus Gerlach, in Heat 1 eine Zehntel
schneller als Kunze unterwegs, zum Angriff blies, eine neue
Tagesbestzeit auf den Asphalt knallte, aber dafür auch mutig über
alles fuhr, was sich ihm in den Weg stellte. Zwei mal drei
Sekunden warfen ihn aussichtslos hinter Rauch und Rezun in der
Klasse zurück. Michael Rauch konterte mit einer fehlerfreien
Runde zum Klassensieg und Rang drei der Division. Kunze ließ
nichts mehr anbrennen und fuhr den Vorsprung in der Division und
den Gesamtsieg der Samstagsveranstaltung vor Armin Dellkamm nach
Hause. Als alles dann verstaut war und sich die Fahrer in Ihre
Unterkünfte begaben, öffnete der Himmel seine Schleusen und
flutete das Gelände in der jährlich wiederkehrenden Weise.
Text: Mario Reichler
Foto: www.km-foto.de