Mein zweiter Slalom
Erfahrungsbericht eines Slalom-Einsteigers

Erst am 31. Mai hatte ich meinen ersten Slalom bestritten. Die Fortsetzung meiner "Rennfahrerkarriere" sollte nun in Ritterhude beim Teufelsmoor-Slalom stattfinden.

Gab es im Vorfeld einige Unsicherheiten und – um ehrlich zu sein – Ärgernisse, so wurde das am Tag der Veranstaltung mehr als vergessen gemacht. Vor meiner Nennung hatte ich per Mail eine oder zwei Fragen gestellt und keine Antwort bekommen. Diese betrafen das Fehlen, der in der Nennung geforderten medizinischen Unbedenklichkeitsbescheinigung. Wie auch schon zuvor hatte ich dann in EWOs Forum geschrieben. EWO meinte, ich solle meine Nennung einfach abschicken. Gesagt, getan...

Am 13. Juli fand dann der Teufelsmoor-Slalom statt. Da ich in Lauenau ganz alleine in meiner Klasse gefahren war, hoffte ich, dass diesmal mehr Teilnehmer an den Start gehen würden. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ganze 12 Starter waren in der SE-Klasse genannt. Einmal gab es so mehrere Gegner, an denen ich mich messen konnte und es gab natürlich viel zu sehen.

Ich hatte schon ein paar mal schriftlichen Kontakt mit Heiko Born. Unter anderem hat mich auch sein Erfahrungsbericht vor meinem ersten Slalom sehr beruhigt. In Ritterhude habe ich ihn dann auch persönlich kennen gelernt. Bei unserer Ankunft im Fahrerlager musste dann meine Verlobte Edith als erstes ein eher beunruhigendes Geräusch hören ("iiiiiiiiieeeeeeeeekkk..... bummm"). Dabei wurde wohl während eines Tests oder so das Auto des SE-Cups erfolgreich kaltverformt, so dass leider keine SE-Cupler an den Start gehen konnten. 
Eine Besichtigung der Strecke bestätigte den Eindruck, dass dieser Kurs etwas ganz anderes war, als der Parkplatzparcours in Lauenau. Diese Strecke war um einiges langgezogener gesteckt und führte um die Lagerhalle eines Möbelhauses. Der Untergrund war gepflastert (bis auf einen kleinen Abschnitt, auf den ich später noch zu sprechen komme) und – so mein erster Gedanke – Sau schnell. Gefiel mir auf Anhieb.

Meine Unsicherheit bezüglich der Papierabnahme stellte sich als unbegründet raus. Die Abnahme selber war schneller erledigt, als in Lauenau. Sehr unproblematisch. Gleiches galt für die technische Abnahme. Hier passierte aber etwas, was mir bis heute Kopfzerbrechen bereitet: Der Kommissar rüttelte an meiner Batterie (die sich auch sichtbar bewegte) und meinte, ich solle da was drunter legen. Leider wackelte das gute Stück später im Fahrerlager keinen Millimeter... andere haben es auch versucht... nix. Hm... 
Kurz vor dem Start wurde ich dann doch mal wieder ein wenig nervös. Die Zeit vorher haben wir mit Fachsimpeleien ("Was hast du denn für einen Luftdruck?") mit Heiko und zwei seiner Clubkameraden totgeschlagen.
Direkt vor dem Start aber ist sitzt man im Auto – oder steht daneben – und ist mehr oder weniger alleine.

Sehr gut war, dass es eine Einführungsrunde gab. Alle Starter sind auf die Strecke gefahren, um sie erst einmal locker zu erkunden. So konnte ich bei dem Wagen vor mir auch mal sehen, wie viel Platz noch zwischen Auto und Pylone ist. Als es dann richtig ernst wurde, verflog natürlich die Nervosität und eine gesunde Portion Adrenalin wurde ausgeschüttet. Es ist schon was wahres an der Aussage "When the flag drops, the bullshit stopps!". Wenn man einmal unterwegs ist, hat nichts anderes mehr Platz im Kopf, als die Linie und die Pylonen. Finde ich zumindest. Und wenn sich mal doch was anderes einschleicht, geht es einem wahrscheinlich, wie mir in meinem ersten Wertungslauf: Immer, wenn ich der Ansicht war, ich hätte nun was umgerissen, schaute ich in den Rückspiegel. Ein reichlich bescheuerter Reflex. Dadurch kam ich dann auch beim Zählen der Runden durcheinander. Also habe ich eine Runde zuviel gedreht. Was aber weniger schlimm ist, als eine Runde zu wenig. Dann wird der Lauf nämlich nicht gewertet. Als Konsequenz aus dieser Aktion werde ich wohl demnächst meine Seitenspiegel einklappen. Das sollte dann helfen. Hoffe ich... (Anmerkung von EWO: Das ist lt. Regelwerk nicht erlaubt, es grüßt der DMSB)

Der zweite Wertungslauf war dann ganz gut. Bis auf folgendes: Die Strecke war ja nun größtenteils gepflastert und nur ein kleines Stück Zufahrtstrasse war geteert. Man kam von dem Pflaster in einem relativ weiten Bogen auf diese Straße. Zwischen den Pylonen des ersten Tors nach der Pflasterstrecke, war der Teer beschädigt. Bei der Durchfahrt gab es also immer einen Schlag. Dazu kam, dass (wieder: meiner Meinung nach) das Auto hinten leichter wurde, wenn man auf das Teerstück fuhr. Da war ein kleiner "Knick" zwischen dem gepflasterten Stück und der Strasse. 
So, im ersten Umlauf des zweiten Wertungslaufs habe ich diesen weiten Bogen im dritten Gang genommen. Durch den Schlag und das leichte Heck ist der Wagen aber gerutscht und ich hab eine Pylone umgerissen (hab ich aber im ersten Lauf auch schon...). An sich wollte ich beim nächsten Umlauf im zweiten Gang durch. Dann hab ich aber auf der anderen Seite des Kurses beim Runterschalten einen Gang nicht reinbekommen und bin total untertourig um eine Ecke und in einen schnellen Abschnitt gefahren.
Tja... ich hab dann meine Vorsätze verdrängt und bin wieder im dritten Gang durch diesen Bogen, um die Zeit wieder rauszuholen. Diesmal war der Effekt ein wenig stärker. Zusätzlich zur geschmissenen Pylone hatte ich einen wüsten Schlenker.

Als Ergebnis sprang dann ein zehnter Platz heraus. Wirklich enttäuscht war ich aber nicht über mein Abschneiden. Denn ich habe wieder einiges dazu gelernt. So habe ich zum Beispiel nach dem Slalom in Lauenau das Fahrwerk gewechselt. Seither hatte ich aber noch keine Gelegenheit, dies richtig zu testen. Auch mit den Reifen hatte ich "experimentiert". Nach dem ersten Slalom war klar, dass ich diesen Satz nicht mehr für die Straße verwenden werde. Zwei der Reifen sind dabei etwas weicher als die anderen. Nach Lauenau waren die (weichen) Reifen an der Vorderachse arg strapaziert und ich dachte es wäre besser, die härteren vorne zu montieren. Offenbar war das aber ein Fehler, da ich dadurch ein fürchterliches Untersteuern hatte...

Nach dem alle Teilnehmer dann fertig waren, saßen die meisten dann zusammen an einem Tisch und haben auf die Siegerehrung gewartet. Das war auch recht lustig. Auch, wenn ich nicht alles von der Unterhaltung mitbekommen habe (wie schon mal erwähnt: ich bin taub), so habe ich auf jeden Fall die Atmosphäre sehr genossen.
Nun bin ich auch dabei, zu Überlegen, wie ich weiter mache. Dieses Jahr werde ich noch mit Tageslizenz und Straßenreifen an den Start gehen. Für nächstes Jahr will ich dann eine Lizenz beantragen. Und an sich möchte ich auch weiter mit dem Golf fahren. Da weiß ich nur noch nicht, in welchem Umfang ich Änderungen vornehmen will. Wahrscheinlich werde ich aber nur nach Slalomreifen Ausschau halten. Und auch da muss ich erst mal sehen, welche Größe am besten ist (13", 14", 15"?).

Für dieses Jahr muss ich mal sehen, wann und wo ich noch an den Start gehe. Ich möchte noch so viel wie möglich sehen und probieren. Das heißt eigentlich, unterschiedliche Strecken befahren und Wettbewerbskilometer sammeln.

Im August sieht es aber wohl nicht ganz so gut aus, bezüglich Veranstaltungen im Umkreis von Bremen und Hannover. Der Hildesheimer Slalom (Welfenpokal), der am 24. August stattfinden sollte, findet nun wohl schon am 10. August statt. Das ist ein wenig zu früh für mich.

Aber mal sehen.

Es geht definitiv weiter...

 

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