Um
haaresbreite katapultierte sich Bruno Ianniello am Gesamtsieg beim
der 41. Auflage des „Eifel-Klassikers“ von Wolsfeld, vor den
Toren Bitburgs, vorbei. „Raketen Brunos“ Ziel, war vor dem
dritten Lauf zur Berg DM und dem vierten Rennen des KW Berg-Cup,
klar eingegrenzt. Eine weitere Verbesserung des Tourenwagen-Rekord
sowie die Wiederholung des Tagessiegs von 2001, war anvisiert. |
Bruno Ianniello (CH) Lancia Delta
S4
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Massenhaft
am Start war der Tross des KW Berg-Cup, mehr als zwei Drittel des über
150 Fahrer starken Feldes, stellten die Gruppe H-Piloten. In der
Klasse bis 1150 ccm verpasste Hans-Jürgen Glaser im VW Polo 16V die
Zielkurve und musste mit lädiertem Frontspoiler auf die restlichen
beiden Starts hoffen. Rolf Kamphausen (Simca Rally II) zerstörte
auf seiner Lieblingsstrecke, jedoch Glasers Hoffnungen auf den
Klassensieg, mit fast drei Sekunden Vorsprung. Berg-Cup Gewinner
Achim Fischer scheint in der Klasse bis 1300 ccm weiter unschlagbar
zu sein. Fischer (Suzuki Swift 16V) legte fast 3 Sekunden zwischen
sich und seinen hochkarätigen Klassenkollegen. Somit Rang zwei für
Klaus Bernert, vor dem immer stärker aufkommenden Wolfgang Glas.
Einen Wimpernschlag dahinter folgen Martin Kleiner und Gerhard Moser,
der mit der Durchzugskraft seiner VW Polo 16V Maschine haderte. Nach
Moser folgte bereits der schnellste der KW-8V Wertung mit Günter
Scheiderer (ebenfalls VW Polo). Der Österreicher Kurt Flatz (VW
Golf 16V) dominierte die Klasse bis 1600 ccm und belegte einen
beachtlichen siebten Rang in der Gesamtwertung. Am ehesten hielt zu
Flatz noch Egidio Pisano (VW Spiess Golf) mit. Pisano führt am
kommenden Wochenende eine Delegation des KW Berg-Cup, beim
Italienischen Bergrennen von Verzengnis im Friaul, an. Hier wird
auch Georg Plase im BMW Judd V8 dabei sein.
In der Gesamtwertung noch vor Flatz, steuerte Frank Genbrock seinen
Opel Kadett C 16V aus der Klasse bis 2000 ccm. Hier überraschte der
Vorarlberger Jo Nardin im unterlegenen VW Golf 8V, vor der 16V-Meute
mit Oliver Hasrch (BMW 320), Andre Schrörs (Talbot Lotus). Vor dem
Rennen verabschiedete sich Bergmeister Norbert Handa in die
Freestyle-Klasse (FS), wo es keine DM-Punkte zu verdienen gibt.
Christian Reuter im BMW M3 verbuchte somit seinen ersten Klassensieg
über 2000 ccm Hubraum, vor Markus Wüstefeld im Mercedes 190 Evo II
„Klasse 1 Look“. Markenkollege Norbert Brenner schied mit einem
Achswellenschaden vorzeitig aus. Christian Reuter übernahm so wenn
auch nur knapp die Führung in der Berg-DM für Tourenwagen.
Im ersten der drei Qualifikationsläufe, die beiden Besten Zeiten
wurden gewertet, konnte Ianniellos Lancia Delta S4, die noch kühle
Luft und den noch nicht überhitzten Asphalt der 1,64 km langen
Sprintpiste, optimal verwerten und bewältigte die vier Spitzkehren
und engen Kurvenkombinationen in 1.02,32 min. Dies bedeutet nicht
nur den Tourenwagenrekord. Der Schweizer unterbot gleichzeitigen die
absolute Bestmarke von 1.03, 50 min, die der Luxemburger
Berg-Champion Christian Hauser im Jahre 2000 mit einem Reynard
Cosworth Formel 3000 aufgestellt hatte. In den weiteren Quali-Läufen
blieb Ianniello stetig unter seiner alten Bestmarke. Die hohen
Temperaturen ließen eine weite Verbesserung des Rekords nicht zu.
Vor den beiden abschließenden Top 20 Auffahrten war Ianniello der
absolut schnellste Mann, fast zwei Sekunden vor dem schnellsten
Rennsportfahrzeug mit Herbert Stenger (Eigenbau BMW CN). Stenger
blieb ebenfalls zweimal unter der alten Bestmarke, verbuchte zusätzlich
die Trainingsbestzeit (1.03,976 min). Der aktuelle Bergmeister überraschte
in den beiden Final-Rennen die zahlreichen Fans am Wolsfelder Berg.
Stenger bewegte seinen Sportwagen urplötzlich im Bereich von
Ianniellos Zeiten und verfehlte am Ende nur 4/100 Sekunden den
Streckenrekord Ianniellos, aber nicht den Gesamtsieg. „Was will´sch
mache“ kommentierte „Raketen-Bruno“, „Hauptsache Rekord“.
Stenger steht vor dem Berg-EM und DM Rennen am kommenden Wochenende
in Trier, mit maximaler Zählerausbeute an der Spitze der
Bergmeisterschaft der Rennwagen. Auf ungeliebter Stecke wurde der
Schweinfurter Uwe Lange im Osella CN dritter, vor dem Pfälzer
Herbert Leibach im UWR Debora CN. Beide Sportwagen wurden von
Quintec-BMW Motoren befeuert.
Die Formel 3 gewann erstmals Klaus Rehm im Dallara Opel F3 des Rössler-Teams.
Schnellster Gruppe G-Fahrer war zur Überraschung Lutz Pfeil im BMW
Mini Cooper S vor Thomas Verhoeven im Porsche 964 RS. Guy Demuth aus
Luxemburg sicherte sich die Gruppe A und Harald Ludwig die Gruppe
N-Wertung, beide bewegten einen BMW M3 E36.
Gesamtwertung TOP 20:
1. Herbert Stenger, Stenger BMW CN, 2.05,272 min
2. Bruno Ianniello (CH), Lancia Delta S4, 2.05,388 min
3. Uwe Lang, Osella BMW CN, 2.08,780 min
4. Herbert Leibach, UWR Debora BMW CN, 2.10,247 min
5. Micha Gräfling, Reynard VW, 2.13,126 min
6. Frank Genbrock, Opel Kadett C 16V, 2.16,998 min
7. Kurt Flatz (A), VW Golf 16V, 2.18,381 min
8. Frank Maas (L), Reynard Cosworth F3000, 2.18,512 min
9. Rolf Köppel, Martini BMW F2, 2.19,553 min
10. Norbert Handa, Lancia Delta HF, 2.19,609 min
Klassenergebnisse unter www.berg-zeitnahme.de |
Quelle: Thomas Bubel (www.msport-foto.de.vu)
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