Nach jeweils
optimaler Punkte-Ausbeute in Mainbullau, Mainz und Walldürn
gestaltete sich dies aber in Freiamt etwas mühsamer, denn es lief
nur in der Gruppe F richtig rund.
Freiamt-Neuling
Martin Lösch änderte erfolgreich seine bisherige Taktik, fuhr
risikoarm, beließ alle Pylonen an ihrem geplanten Standort und
gewann die Klasse F8 mit dem kompressorbefeuerten Hubraumzwerg
(unter einer Wiesen-Maß) aus dem Hause VW gegen die schnellen, aber
hier nur teilweise fehlerfrei agierenden Konkurrenten. Wie bereits
in Bonndorf erwies sich Martin erneut als sicherer Punktesammler auf
Schwarzwälder Bergslaloms.
Robert
Firsching fuhr anschließend mit seinem BMW 320is völlig problemlos
und ungefährdet zum 8. Klassensieg in Folge in der Klasse F10 und
konnte damit ebenfalls wieder teamdienlich punkten. Robert erwies
sich heuer als konstantester Team-Player, denn seine Sieger-Punkte
fanden stets Zugang zum Team-Konto.
Teamchef
Roland Wallrab hatte eine mit 11 Startern bestens besetzte Klasse G1
und somit bestand die Möglichkeit, seinen Punktestand aus der
Region Nord (7 Klassensiege !) noch zu toppen. Der Freiamt-Neuling
mit dem BMW M3 CSL (360 PS) fand jedoch mit Dieter Traub im Porsche
911 GT3 RS 4.0 (500 PS) die denkbar härteste G1-Nuss zum
(Zeiten)knacken vor. Roland fuhr zwar die schnellsten Zeiten, killte
dabei aber nach Reifenwechsel zwei Pylone, nicht wissend, dass der
Porsche gar dreimal „Feindkontakt" hatte. Roland Wallrab
konnte als Klassenzweiter sein Nord-Ergebnis leider nicht verbessern
und diesmal auch keine Team-Punkte beisteuern. Seine Miene war
danach etwas weniger sonnig als das tolle Schwarzwald-Wetter.
Unerwartete
Probleme auch bei Lars Heisel in der Klasse H 18. Der Böhm-Kadett,
in den letzten 5 DM-Läufen im Norden wie Süden der Slalom-Republik
stets als souveräner Gesamtsieger abgewunken, kam nur mühsam in
Schwung und nicht an die Zeiten heran, mit denen Lars in Freiamt
2007 erster Deutscher Rennslalom-Meister werden konnte. Ein dank
toller Teamleistung schneller Reifenwechsel trug jedoch zur
Schadenbegrenzung bei und rettete noch Platz 2 hinter einem bestens
aufgelegten Reinhard Nuber im Ex-WTCC-BMW. Die Laune von Lars
besserte sich jedoch schnell wieder, denn satte 21 Punkte ließen
das katastrophale Breisach-Ergebnis (5,2 Punkte) zum Streicher
werden, bescherten dem Team doch noch ordentliche 63 Punkte und
sorgten dafür, dass nunmehr mit Lars Heisel und Robert Firsching
gleich zwei Fahrer von „Scuderia Süd" als
Gesamt-Tabellenführer zu den Finals nach Berlin reisen werden.
Das Anfang der
Saison neu formierte Team reist ebenfalls als Tabellenführer aller
16 Teams nach Berlin und wird alles daran setzen, den mit rund 30
Punkten ausreichend erscheinenden Vorsprung auf die Verfolger aus
dem Norden, insbesondere das „säbelrasselnde" Team des
ADAC-Pfalz, zu verteidigen.
„Scuderia
Süd" hat bisher schon Beeindruckendes geleistet: bei einer
Punktsumme von 457,2 -darin enthalten 17 Klassensiege und 4 zweite
Plätze- agierte man nahe am Optimum, und auch die durchschnittlich
erzielten 65,3 Team-Punkte sind in der DMSB-Statistik zumindest seit
2005 so nicht zu finden.
Aber zwei
Team-Mitglieder wissen aus eigener Erfahrung (der eine positiv, der
andere eher nicht), dass bei Slalom-Finals (fast) alles möglich
ist: in 2009 reiste das Team „ADAC-OWL" mit klarem Rückstand
auf den Favoriten „SD- Racing" nach Bitburg zu den
Finalläufen, um am Ende dennoch die Team-Wertung klar zu gewinnen.
Noch ist zwar nichts gewonnen, aber
„Scuderia Süd" wird gelassen die bisherige erfolgreiche
Teamarbeit fortsetzen und auf jeden Fall aus Berlin etwas
mitbringen, entweder Titel oder neue Erfahrungen.