In den letzten Wochen und Monate hatten
sich die Verantwortlichen des MSC Rhön mächtig ins Zeug gelegt, um
das Hauenstein-Bergrennen für Aktive und Fans, noch Attraktiver zu
gestalten. Die so genannte Rhönhofstraße wurde um 475 Meter auf
jetzt 3,91 km verlängert. Der ehemalige Startbereich bildet jetzt
einen, für die Zuschauer hoch interessante 80 Grad Rechtskurve und
die ultraschnelle Anfahrt auf die Zielkurve, wurde mit einer
Schikane, in Form einer Parkplatzdurchfahrt, entschärft. 172
Piloten waren Neugierig auf die neue Streckenvarianten und
bescherten dem MSC Rhön das größte Starterfeld des Jahres.
Im Training wurden die neuen Streckenteile von einigen Piloten
besonders vehement auf Herz und Nieren getestet, was zu einigen Ausfällen
führte. Unter den Unglücklichen war auch Franz Weissdorn der
seinen VW Polo 16V beschädigte und nach dem ersten Rennlauf
aufgeben musste.
|
Holger Hovemann
Gesamtsieger des KW Berg-Cup 2004
|
Auch am Berg neigt sich die Saison dem
Ende zu. St. Agatha in Oberösterreich, war zugleich die vorletzte
Veranstaltung in der Berg-ÖM und im KW Berg-Cup. Vor dem großen
Berg-Finale im bayrischen Mickhausen stehen weiter Titelträger
fest.
Besonders die Tourenwagen-Piloten brannten an der Donauschlinge ein
Feuerwerk ab. Georg Plasas BMW 320 Judd V8-Rakete zündete nicht und
rolle mit einem Schaden am Antriebsstrang aus. An Plasas Stelle trat
Günther Gabat (Nachtschicht nach Unfall), der zusammen mit
Hanspeter Laber (beide Gabat Ford Escort WRC), die fast 17.000 Fans
begeisterten. Gabat war zweimal um einen Wimperschlag schneller und
gewann die Tourenwagen-Gesamtwertung vor Laber, Pregartner, Höller
und Handa.
Auf der 3,2 km langen Strecke zwischen Passau und Linz stieg wie in
jedem Jahr das Kräftemessen der Spezial-Tourenwagen-Piloten aus Österreich
und Deutschland. Die Vertreter aus dem Alperländle haben jedoch
Vorteile punkto Fahrzeuggewichts. Gleichzeitig ging es auch für die
Fahrer des KW Berg-Cup um die Wurst. In den beiden Rennläufen kam
es zu dramatischen Szenen. Titelanwärter Peter Naumann (VW Sorg
Polo 16V) blieb im zweiten Lauf der Klasse H bis 1300 ccm, an
zweiter Stelle fahrend, mit technischen
Problemen liegen. Naumann fehlt nun ein Faktor 1-Resultat und kann
damit seine Träume auf den Cup-Gesamtsieg begraben. Die
Entscheidung um den Division I-Sieg wurde derweil vertagt.
Manfred Aflenzer (A) gewann diese Klasse vor Weissdorn und Bernert
(alle VW Polo 16V). Armin Ebenhöh, dem gleichfalls ein Faktor-1
Resultat für die KW-8V-Trophy fehlte, versenkte seinen VW Polo zum
Totalschaden. Somit muss Bernd Letmade in Mickhausen nur noch
ankommen um sich die Trophy zu sichern. Eine Glanzvorstellung
lieferte Ralf Kroll ab. Der Walldürner war schnellster Mann der
Klasse H 1600 ccm und das zwei Sekunden vor den Österreichern
Andreas Marko und Kurt Flatz (alle VW Golf 16V).
Nach Naumanns Unglück, war der Weg frei für Holger Hovemann
im Opel Risse Kadett C 16V. Der Buchener musste nur den Österreicher
Gerhard Landl (BMW 320 16V 2000 ccm) ziehen lassen und kassierte im
KW Berg-Cup volle Punkte, vor den beiden Vorarlbergern Markus Reich
und Willy Salzgeber (beide VW Golf 16V). Der 35jährige Hovemann,
der erst seit vier Jahren Motorsport betreibt, gewinnt somit die
Division II und die Gesamtwertung. In der 8V-Trophy gewann Walter
Terler (Opel Kadett) mit 11/100 Sekunden vor Frank Brügge (VW
Golf). Letzter hat in Mickhausen jedoch die besseren
Voraussetzungen. Die Klasse bis 1150 ccm gewann Hans-Jürgen Glaser
(VW Polo 16v) vor Jürgen Hessberger im Fiat 127 Sport.
Der neue Österreichische Staatsmeister am Berg kommt in diesem Jahr
wieder einmal aus dem Tourenwagenbereich. Der 67jährige deutsche
Walter Struckmann (Honda Civic Typ R Gruppe N mit KW Competition
Fahrwerk), krönt die wohl erfolgreichste Saison, seiner über dreißig
jährigen Karriere mit dem ÖM-Titel. Der Deutsche Bergmeister von
1970 (BMW 1602) könnte sich in drei Wochen in Mickhausen auch noch
die FIA Hillclimb Challenge sichern.
Text/Foto: Thomas Bubel
Ergebnislisten
unter www.bergrennen.at
|
|
|