Slalom Challenge 2003

Okt 2003

Ralf Lipow / Ricardo Raineri "entführen" Autos bei der 
Honda Slalom-Challenge

Hockenheim (dag-ms). Im dritten Jahr der Honda Slalom Challenge wurde in acht Vorläufen von Kiel bis Salzburg und von Berlin bis zum Nürburgring mit über 2000 Teilnehmern um und viele Sachpreise und Pokale gekämpft. Doch die Hauptpreise, zwei Autos und einen Motorroller gab es nun bei den Endläufen auf dem Hockenheimring. Hierhin wurden die besten der Vorläufe aus den Bereichen der Lizenzfahrer, Lizenzfahrerinnen, Nachwuchsfahrer und lizenzfreie Fahrer bzw. Fahrerinnen eingeladen, insgesamt 81 Teilnehmer darunter auch DMSB-Junioren, die sich in lokalen Slalomserien hervorgetan hatten. Allein deren Klasse 5 zählte 28 Starter. Für sie ging es um einen schick gestylten Honda-Motorroller, waren sie doch meistens unter 18 Jahre alt.
In der Wertung der Lizenzfahrer konnte der Sieger von Hockenheim einen Honda Civic Type R mit 200 PS in der Rennversion sein eigen nennen und bei den lizenzfreien Teilnehmern gewann der Sieger einen Honda Jazz. Darüber hinaus hatte Honda North Europe für alle Endlaufteilnehmer Sachpreise und für die besten Pokale und Siegerkränze parat. Kein Wunder also, wenn mächtig gekämpft wurde.
Wie in den Vorläufen fuhren die Teilnehmer auf den Honda Civic oder den Jazz entsprechen ihrer Qualifikation. Die Regularien: Zwei Läufe werden gefahren, der bessere gewertet. Dabei gab es nicht nur für Pylonenfehler pp. Strafsekunden, sondern auch für durchdrehende Räder am Start und Krachen beim Durchreißen der Gänge. Und bei letzterem wurde gar mancher erwischt und bestraft, auch von den Schnellsten. Aus den beiden Wertungsläufen wurden praktisch zwei Veranstaltungen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Ein heftiger Regen setzte morgens das Gelände unter Wasser, das bis um Ende des ersten Laufes überall trocken war, nur nicht auf der Ideallinie. Durch das ständige Befahren hielt sch hier die Nässe und später die Feuchtigkeit, so dass mit Regenreifen gefahren wurde. Pünktlich zur Mittagspause gab es strahlenden Sonnenschein und in der knappen Stunde war die gesamte Strecke trocken - Slickreifen wurden montiert. Und damit wurden die Karten zwangsläufig neu gemischt. Mancher, der sich zunächst vorne wähnte, stürzte ab, da zu viel gewagt wurde und Pylonen gekegelt wurden. Andere waren im Regen als Letzte im Ziel um am Ende den Jazz zu gewinnen, so geschehen beim Österreicher Ricardo Raineri, der es auf dem Siegertreppchen selbst nicht glauben konnte, dass er den Jazz mitnehmen durfte.
Wer nun erwartet hätte, dass sich bei den Profis der amtierende Deutsche Meister im Slalomsport Reinhard Nuber den Civic einstreichen konnte oder der vierfache Rekordmeister Stefan Kunze sah sich am Ende getäuscht. Zwar blieben beide fehlerfrei. Doch Nuber wurde "nur" Fünfter und Kunze stand wenigstens als Dritter auf dem Treppchen. Mit 59,63 Sekunden kreuzte er die Ziellinie. Der Wuppertaler Andreas Nitschke, der aus den SE-Klassen im Slalom in den Rallyesport auf einen Opel Astra gewechselt ist, bewies, dass die Slalomschule keine schlechte war und wurde mit 59,24 Zweiter. Den Civic aber gewann ein Fahrer, der vor drei Jahren im Debütjahr der Honda Slalom-Challenge schon den damals als Gewinn ausgelobten Honda Accord mit nach Solingen nahm: Ralf Lipkow. Er war schon im Regen Zweiter und bewies Nervenstärke und Konstanz im zweiten Lauf, den er mit 59,12 Sekunden beendete. Man sieht, wie eng es war.
Auch bei den Lizenzdamen war dies nicht anders. Hier sah im Regen Marianne Ebschke wie die sichere Siegerin aus. Doch mit Slicks leistete sie sich zwei Pylonen und so ging der Sieg an die aus dem Rallyesport kommende Christine Dietl aus Kiefersfelden. Birgit Brings aus Mühlheim, die beim Vorlauf in Soltau als Zweite hinter Julia Drewes vom Team DAG-Motorsport aus Detmold ins Ziel kam, wurde auch beim Endlauf Zweite. Julia Drewes hatte Pylonenpech, wurde aber als Fünfte noch mit einem Pokal dafür bedacht, dass sie erfolgreich vom Nissan Micra Slalom-Cup Deutschland aus bei Honda "fremdgegangen" war.
Extrem spannend und eng ging es natürlich in der Klasse 5 mit den Nachwuchscracks zur Sache. War mit dem Bielefelder Lars Heisel vom Team DAG-Motorsport hier ein weiter Micra-Spezi am Anfang noch Zweiter, 2/100 Sekunden hinter Wolfgang Dohmann aus Nusse, schnitten immer wieder einige Fahrer noch ein paar hundertstel ab, so dass Heisel letztlich bis auf sieben durchgereicht wurde mit dem Vorsprung von 4 bzw. 5 hundertstel Sekunden auf die Folgenden. Bei 28 Startern waren das aber immer noch die Top-Fahrer, die auch alle mit Pokalen belohnt wurden. Ganz vorne sicherte sich aber den Honda-Roller Martin Kubasch aus Lübeck vor dem Burbacher Simon Scholko. Zeitgleich kamen Matthias Straub aus Maikammer und Florian Wagner aus Bidingen auf Slicks ins Ziel, so dass die Regenzeit für den dritten Platz auf dem Treppchen herhalten musste, und das holte sich Matthias Straub.
Bei den "lizenzfreien Damen" ging es nicht ganz so eng zu. Die Siegerin Bianca Reinhard aus Zotzenbach ließ Nicole Lampart aus Recklinghausen über zwei Sekunden hinter sich. Sabrina Niesel aus Solingen allerdings war als Dritte schon wieder ziemlich nah an der Zweitplatzierten dran; sie hatte nur 14/100 Rückstand.
Trotz des kalten und anfangs feuchten Herbstwetters hatten aber alle eine Menge Spaß und freuten sich über die Ankündigung bei der Siegerehrung im Best Western-Hockenheimringhotel, dass die Honda Slalom-Challenge, in welcher Form auch immer, im kommenden Jahr fortgesetzt wird, ist sie doch neben dem Nissan Micra Slalom-Cup Deutschland die einzige Markenpokal-Slalommeisterschaft, wobei der inzwischen ins 14. Jahr gehende Micra-Cup ja mit privaten Fahrzeugen oder Team-Autos ausgefahren wird, während man zumindest bisher den Weg der Werksfahrzeuge bei Honda wählte. Ein Konzept, das aufzugehen scheint.

 
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